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Fallbeispiel von der Universität des Saarlandes

Bei diesem Beispiel handelt es sich um einen Transferfall, der sich über einen längeren Zeitraum entwickelt hat. Die Kernmessage aus dem Erfahrungsbericht ist, dass die Verwertung von Forschungssoftware ein spannender und herausfordernder Prozess ist, der sich lohnen kann, wenn man das richtige Potenzial erkennt und die richtigen Schritte unternimmt.

Verlauf der Ausgründung
Verlauf der Ausgründung

Erste Lizenzierung

Trotz eines positiv bewerteten Verwertungspotenzials gab es im Team vorerst keine großen Verwertungsambitionen. Daher wurde eine Open Source Lizenzierung (Nr.1 in der Grafik) bevorzugt. Die Software wurde auf Lehrstuhl-Webseiten und GitHub veröffentlicht. Doch auch ohne flankierende Verwertungsmaßnahmen wurde durch die Veröffentlichung das Verwertungspotenzial von einer Firma direkt erkannt. So wurde die Software erneut lizenziert (Nr.2 in der Grafik), diesmal an ein Unternehmen. Für eine Einmalzahlung erhielt das Unternehmen eine dauerhafte, nicht-exklusive kommerzielle Lizenz. Die Firma konnte die Software in ihre Hardwareprodukte integrieren und vertreiben. Allerdings benötigte das Unternehmen eine vorherige Zustimmung der Universität, falls sie die Software unabhängig von ihren eigenen Hardwareprodukten an Dritte unterlizenzieren wollte.

Ausgründung

Im Laufe der Zeit wuchs das Interesse an der Software, und das Entwicklungsteam arbeitete von April 2020 bis Juni 2021 weiter an Verbesserungen. Neue Interfaces, zusätzliche Funktionen, eine Exportfunktion und Bugfixes wurden hinzugefügt. Das Interesse an der Software wuchs, und im August 2022 kam es zu einer spannenden Entwicklung. Eine Ausgründung entstand und ein Start-up wurde gegründet. So kam es zu einer weiteren exklusiven Lizenzierung (Nr.3 in der Grafik) für das Start-up. Die Universität erhielt ein einfaches Nutzungsrecht zur Nutzung der Software in Forschung und Lehre. Das Start-up übernahm die Verpflichtungen aus der vorherigen Lizenzierung (Nr.2 in der Grafik), und die Zahlung wurde gestaffelt über einen Zeitraum von 10 Jahren geleistet.

Fazit

Die Geschichte dieser Software zeigt uns, wie eine innovative Idee über mehrere Lizenzen hinweg reifen und sich positiv entwickeln kann. Die geschickte Nutzung von Dualer Lizenzierung und der Wechsel zu exklusiven Lizenzen haben es ermöglicht, sowohl die Interessen der Universität als auch die kommerziellen Ambitionen des Start-ups und der Unternehmen zu berücksichtigen.