Sensibilisierung und Erfassung von Forschungssoftware¶
Um die Entwicklung, Nutzung und Weitergabe von Forschungssoftware in einer Forschungsorganisation zu ermöglichen und damit die Transparenz, Qualität, Nutzbarkeit und Inwertsetzung zu fördern, ist es essentiell Forschungssoftware zunächst zu identifizieren und zu erfassen. Diese Aufgabe kann je nach Größe einer Forschungsorganisation bezüglich des administrativen Aufwands durchaus herausfordernd sein. Zusätzlich können bereits in dieser Phase der Prozesskette zur Verwertung von Forschungssoftware Interessenskonflikte auftreten, nicht zuletzt durch die vermeintliche Debatte um Open Source vs. Kommerzialisierung . Je nach Zielsetzung und Aufwand lohnt es sich entweder möglichst alle Forschungssoftware in der Einrichtung erfassen oder den Fokus ausschließlich auf Forschungssoftware mit hohem Verwertungspotenzial zu legen.
Auf den folgenden Seiten zum Thema Erfassen von Forschungssoftware möchten wir zwei Möglichkeiten vorstellen, Forschungssoftware in einer Forschungseinrichtung zu erfassen:
eine Methode zur “passiven” Erfassung mit Hilfe eines Softwaremeldeformulars
eine Methode zur “aktiven” Erfassung durch ein Softwarescreening, d.h. dem Führen von Screening-Gesprächen mit Forschenden oder Forschungssektionen/-abteilungen in einer Einrichtung.
Zusätzlich beinhaltet dieses Kapitel auch das Thema Sensibilisierung für die Verwertung von Forschungssoftware. Ohne eine Sensibilisierung für dieses relevante Thema durch etwa
passende Anreizsysteme oder
Informationen & Aufklärung,
können die nachgelagerten Prozessschritte bis zu einer tatsächlich erfolgreichen Verwertung einer Forschungssoftware meist nicht optimal erfolgen und Verwertungspotenziale bleiben unerschlossen oder werden nie entdeckt. Forschende sollten deshalb in die Lage versetzt werden, zu verstehen, warum eine Verwertung ihrer Software vorteilhaft ist für sie selbst und ihre Forschung, für die Forschungseinrichtung als Ganzes sowie für unsere Gesellschaft.